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TI – Fluch oder Segen für Therapeuten?

Die Telematikinfrastruktur (TI) ist ein zentraler Bestandteil der Digitalisierung im Gesundheitswesen und betrifft zunehmend auch Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden und Podologen. Trotz der zahlreichen Vorteile bestehen nach wie vor Unsicherheiten und Vorurteile gegenüber der TI. Besonders häufig sind Bedenken hinsichtlich hoher Kosten, komplizierter Technik und Datenschutz. Doch welche dieser Annahmen sind tatsächlich berechtigt, und welche sind lediglich Mythen?

In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die häufigsten Missverständnisse und erklären, warum die TI für Therapeuten nicht nur eine gesetzliche Verpflichtung, sondern auch eine Erleichterung im Praxisalltag sein kann.

Mythos 1: „Die TI ist unglaublich teuer und lohnt sich für mich nicht!“

Viele Therapeuten befürchten, dass die Anbindung an die TI mit hohen Kosten verbunden ist, die sich nicht rechnen. Doch das ist nicht der Fall.

✅ Fakt:

Die TI ist gesetzlich vorgeschrieben, doch die Kosten für Therapeuten werden durch monatliche Erstattungen der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) gedeckt. Derzeit beträgt die monatliche Pauschale 207,93 € brutto. Nach Abzug der Mehrwertsteuer verbleiben etwa 175 € netto, wovon die laufenden Kosten für den elektronischen Heilberufsausweis (eHBA) und die Institutionskarte (SMC-B) bereits abgedeckt sind. Somit stehen rund 161,22 € netto monatlich für die restlichen TI-Kosten zur Verfügung.

Einige Anbieter bieten Komplettpakete an, bei denen die monatlichen Kosten durch die GKV-Pauschale vollständig gedeckt werden. Solche Pakete beinhalten alle notwendigen Komponenten, darunter Konnektor, Kartenlesegeräte, die gSMC-Karte sowie technischen Support, sodass keine zusätzlichen Kosten für die Praxis entstehen.

Es ist empfehlenswert, verschiedene Anbieter zu vergleichen, um eine optimale und kosteneffiziente Lösung zu finden. Wichtig ist hierbei, dass alle erforderlichen Komponenten und Dienstleistungen enthalten sind und keine versteckten Zusatzkosten anfallen.

Therapeuten, die sich frühzeitig anschließen, profitieren von reibungslosem Übergang und finanziellen Unterstützungen. Langfristig spart die TI zudem Zeit und Kosten, da viele bisher papierbasierte Prozesse – wie Verordnungen, Abrechnungen oder der Fax-Versand – digitalisiert und vereinfacht werden.

Fazit: Die TI ist eine sinnvolle Investition, die sich nicht nur finanziell auszahlt, sondern auch die Praxisabläufe erheblich erleichtert.

Mythos 2: „Die TI ist ein großes Sicherheitsrisiko für meine Praxis-IT.“

Ein häufiges Missverständnis ist, dass die TI eine potenzielle Sicherheitslücke darstellt und Patientendaten angreifbar macht. Doch das Gegenteil ist der Fall.

✅ Fakt:

Die TI wurde mit höchsten Sicherheitsstandards entwickelt und ist in vielerlei Hinsicht sicherer als herkömmliche Kommunikationswege wie E-Mail oder Papierakten. Der TI-Konnektor fungiert als Firewall, die das Praxisnetzwerk vor unbefugten Zugriffen schützt. Zudem sind sämtliche Datenübertragungen verschlüsselt und nur mit den entsprechenden Berechtigungen möglich.

Wer sich an bewährte IT-Sicherheitsmaßnahmen hält, wie regelmäßige Software-Updates und den Einsatz aktueller Virenschutzprogramme, hat keinen zusätzlichen Aufwand oder Risiken.

Fazit: Die TI ist ein geschütztes System mit strengen Zugriffsbeschränkungen und trägt dazu bei, Patientendaten sicherer zu verwalten als bisherige Papierakten oder ungesicherte digitale Kommunikationswege.

Mythos 3: „Die TI ist zu kompliziert – ich habe keine Zeit, mich damit zu beschäftigen.“

Viele Therapeuten befürchten, dass die Einrichtung und Nutzung der TI mit viel Aufwand und technischem Know-how verbunden ist. Doch moderne Lösungen nehmen diesen Bedenken den Wind aus den Segeln.

✅ Fakt:

Anbieter wie Henara bieten Plug-and-Play-Lösungen, die keine tiefgehenden IT-Kenntnisse erfordern. Zudem sind die meisten Praxisverwaltungsprogramme (PVS) bereits kompatibel, sodass ein Systemwechsel oft nicht notwendig ist. Durch Schritt-für-Schritt-Anleitungen und umfassenden Support wird die Einrichtung stark vereinfacht.

Nach einer kurzen Einarbeitung reduziert die TI den administrativen Aufwand erheblich und erleichtert langfristig den Praxisalltag.

Fazit: Dank benutzerfreundlicher Lösungen ist die TI leicht zu integrieren und spart auf lange Sicht Zeit und Nerven.

Mythos 4: „Die elektronische Verordnung (eVO) bedeutet doppelte Dokumentationsarbeit!“

Ein häufig geäußertes Bedenken ist, dass die eVO eine zusätzliche administrative Belastung darstellt. Doch das Gegenteil ist der Fall.

✅ Fakt:

Die eVO ersetzt die Papierverordnungen und reduziert damit den Dokumentationsaufwand erheblich. Praxisverwaltungssoftware ermöglicht eine automatische Übertragung der Daten in die TI, sodass keine doppelte Erfassung notwendig ist. Zudem entfällt das manuelle Versenden von Verordnungen per Post oder Fax.

Fazit: Die eVO reduziert Bürokratie und optimiert die Arbeitsprozesse – anstatt mehr Arbeit zu verursachen, spart sie Zeit.

Mythos 5: „Ich kann mich der TI einfach entziehen – für Therapeuten gibt es keine Pflicht.“

✅ Fakt:

Die TI-Anbindung wird für Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden und Podologen bis spätestens 2026 verpflichtend. Ohne TI-Anschluss können elektronische Verordnungen (eVOs), die von Ärzten ausgestellt werden, nicht mehr digital verarbeitet oder übermittelt werden, was langfristig zu Problemen bei der Abrechnung und einer verzögerten Patientenversorgung führen kann. Ziel der Einführung ist die Verbesserung des digitalen Austauschs im Gesundheitswesen und eine effizientere Kommunikation zwischen Therapeuten, Ärzten und Krankenkassen.

Fazit: Die TI ist nicht optional, sondern eine gesetzliche Verpflichtung, die langfristig die Versorgung verbessert und administrative Prozesse erleichtert.

Mythos 6: „Die TI macht Patientendaten für alle zugänglich und speichert sie zentral.“

✅ Fakt:

Die TI dient als geschütztes Kommunikationsnetzwerk für den digitalen Austausch im Gesundheitswesen. Als Therapeut hast Du nur Zugriff auf die Patientendaten, die Du tatsächlich für die Behandlung benötigst – und das auch nur mit der ausdrücklichen Zustimmung Deiner Patienten. Jeder Zugriff erfolgt über eine sichere Authentifizierung mit dem elektronischen Heilberufsausweis (eHBA) sowie die Gesundheitskarte des Patienten. Zudem gibt es keine zentrale Speicherung aller Daten, sondern die Informationen verbleiben dort, wo sie erstellt wurden.

Fazit: Die TI ist kein offenes Datensystem, sondern ein hochgesichertes Netzwerk, das den Datenschutz und die Datensouveränität der Patienten gewährleistet. Als Therapeut kannst Du sicher sein, dass nur autorisierte Personen mit expliziter Freigabe der Patienten auf deren Daten zugreifen können.

Mythos 7: „Ab 2025 wird jeder Versicherte zur elektronischen Patientenakte (ePA) gezwungen.“

✅ Fakt:

Die ePA wird ab 2025 für alle gesetzlich Versicherten automatisch angelegt, jedoch bleibt die Nutzung freiwillig. Therapeuten sind nicht verpflichtet, auf die ePA zuzugreifen oder zusätzliche Daten zu speichern. Patienten entscheiden selbst, welche Behandlungsdaten in der ePA hinterlegt werden.

Fazit: Die ePA ist ein zusätzliches Angebot für eine bessere medizinische Versorgung, aber kein verpflichtendes System.

Die TI ist eine Chance, kein Hindernis!

Viele Missverständnisse rund um die TI entstehen durch veraltete Informationen oder Unsicherheiten. Tatsächlich kann die TI den Praxisalltag nicht nur effizienter und sicherer, sondern auch deutlich einfacher machen. Durch die frühzeitige Anbindung können Praxen nicht nur von finanziellen Förderungen profitieren, sondern auch langfristig Zeit und Ressourcen sparen. Die Umstellung muss nicht kompliziert sein – Anbieter wie Henara begleiten Dich Schritt für Schritt, sodass der Wechsel zur TI reibungslos und ohne unnötigen Aufwand gelingt.

Hast Du noch Fragen zur TI?

Falls Du Dich weiter informieren möchtest oder Unterstützung bei der TI-Anbindung benötigst, stehen wir Dir gerne zur Verfügung!