
Jeder zweite Deutsche weiß, wie ein gesunder Lebensstil aussieht. Und trotzdem: Nur 2 % erfüllen wirklich alle Gesundheitskriterien in Sachen Bewegung, Ernährung, Stressbewältigung und Verzicht auf Alkohol und Nikotin. Der neue DKV-Gesundheitsreport 2025 zeigt: Wir wissen, was uns gut tut – aber wir tun es nicht.
Was heißt das für dich als Therapeut? Ganz klar: Dein Angebot ist relevanter denn je. Denn die Studie offenbart, wo deine Patienten heute wirklich stehen – körperlich, psychisch und gesellschaftlich. Und wo deine Praxis jetzt ansetzen kann.
Bewegung? Fehlanzeige. Muskeln? Vernachlässigt. Alltag? Im Sitzen.
Die wohl deutlichste Erkenntnis aus dem Report: Deutschland bewegt sich zu wenig. Gerade einmal ein Drittel erfüllt die kombinierten Empfehlungen aus Ausdauer- und Muskeltraining. Fast 20 % bleiben komplett inaktiv – sie gehen keiner Bewegung nach, die länger als zehn Minuten dauert. Und das, obwohl sich fast 70 % das Gegenteil vornehmen.
Noch gravierender ist das Thema Sitzzeit: Über zehn Stunden verbringen die Deutschen im Schnitt täglich im Sitzen. Arbeit, Bildschirm, Autofahrten, abends noch Serien gucken. Viele kompensieren das nicht – ein echter Risikofaktor für die Gesundheit. Rückenprobleme, Verspannungen, Kreislauf, Psyche: alles betroffen.
Was bedeuten 10 Stunden Sitzen pro Tag?
Schon ab 6 Stunden Sitzzeit täglich steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselstörungen und chronische Rückenschmerzen deutlich. Wer sich dabei weniger als 30 Minuten bewegt, gehört zur Hochrisikogruppe.
Therapeutischer Ansatz: Programme zur Bewegungsförderung, Rückenschule, präventive Muskelstärkung – idealerweise niedrigschwellig, regelmäßig und kombiniert mit alltagsnahen Empfehlungen.
Stress, mentale Erschöpfung und fehlendes Wohlbefinden
Besonders alarmierend: Nur 41 % der Deutschen geben an, ein gutes subjektives Wohlbefinden zu haben. Besonders betroffen sind Frauen und Menschen zwischen 30 und 45 Jahren. Es ist die Altersgruppe mitten im Spagat zwischen Karriere, Familie, digitalem Dauerstress – und dem Gefühl, sich selbst zu verlieren.
Therapeuten wie du sehen das täglich: Patienten, die mit Verspannungen, Schlafstörungen oder Erschöpfung kommen – bei denen die Wurzel des Problems aber oft tiefer sitzt.
Für dich heißt das: Angebote rund um Stressbewältigung, achtsame Bewegung, Körperwahrnehmung und Alltagstraining sind nicht nur gefragt – sie sind notwendig. Und genau hier liegt deine Chance, dich neu zu positionieren – als ganzheitlicher Gesundheitspartner.
Digitale Überforderung: Die neue Volkskrankheit
Ein weiteres Ergebnis, das überrascht: Über die Hälfte der Deutschen hat erhebliche Schwierigkeiten, mit digitalen Gesundheitsinformationen umzugehen. Sie können kaum einschätzen, ob Quellen vertrauenswürdig sind, ob Interessen dahinterstecken, wie Informationen einzuordnen sind.
Was das mit dir zu tun hat? Eine Menge. Denn es zeigt, wie wichtig deine Rolle als echte Vertrauensperson ist. Als jemand, der nicht nur behandelt – sondern erklärt, übersetzt, Orientierung gibt. Ganz ohne Algorithmus, aber mit Erfahrung und Herz. Du kannst das Gespräch bieten, das eine KI nicht führen kann.
Prävention – gewollt, aber selten gemacht
Obwohl fast 80 % der Befragten die gesundheitlichen Vorteile von Vorsorge und Prävention anerkennen, nehmen nur 21 % aktiv an Präventionskursen teil. Die Hürde scheint nicht Unwissen oder Widerstand zu sein – sondern schlicht: Alltag, Trägheit, Unsicherheit.
Das öffnet dir die Tür: Niedrigschwellige Präventionsangebote in deiner Praxis können genau die Lücke schließen. Kurse, die Spaß machen, alltagstauglich sind und Vertrauen schaffen. Das müssen keine Mammutprojekte sein – es reichen schon kleine Gruppenformate, gezielte Wochenprogramme oder begleitete Challenges.
Und was ist mit KI?
Die Diskussion um Künstliche Intelligenz betrifft auch die Gesundheitsbranche. Aber der DKV-Report zeigt: Technik alleine reicht nicht. Wenn Menschen schon damit überfordert sind, Gesundheitsinfos zu googeln – wie sollen sie dann KI-generierte Empfehlungen selbstbewusst einschätzen?
Das bedeutet nicht, dass du auf KI verzichten musst. Im Gegenteil. Du kannst sie nutzen, um effizienter zu arbeiten – bei Dokumentation, Abrechnung oder Terminplanung. Aber der Mensch bleibt entscheidend. Dein Einfühlungsvermögen. Dein Know-how. Deine Präsenz.
Gerade in einer Welt voller Bildschirme braucht es echte Begegnung. Und die schaffst du.
Fazit: Du wirst gebraucht. Mehr denn je.
Der DKV-Report 2025 ist ein Weckruf. Für die Politik, für die Gesellschaft – und für uns im Therapiebereich. Denn er zeigt: Die Lücke zwischen Wissen und Handeln wird größer. Und genau dort beginnt deine Arbeit. Mit Angeboten, die Menschen aktivieren. Mit Kommunikation, die sie verstehen. Mit Lösungen, die zu ihrem Leben passen.
Wenn du dafür smarte Tools suchst, die dich im Praxisalltag entlasten, dann schau dir mal an, wie Henara dich unterstützen kann – zum Beispiel mit automatisierter Kursverwaltung, Online-Terminbuchung und intelligenter Terminplanung.