
Was kommt auf uns zu?
Die elektronische Verordnung (eVO) und die Telematikinfrastruktur (TI) verändern den Praxisalltag von Therapeuten grundlegend. Ab 2027 wird die TI-Anbindung für alle therapeutischen Praxen verpflichtend, und Heilmittelverordnungen werden digital ausgestellt. Das bedeutet für viele Praxen eine Umstellung – aber auch große Chancen: weniger Bürokratie, eine schnellere Abrechnung und ein effizienterer Praxisbetrieb.
Die Digitalisierung im Gesundheitswesen schreitet voran und bringt zahlreiche Vorteile mit sich. Doch was bedeutet das konkret für Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden? Dieser Artikel gibt einen Überblick über die wichtigsten Neuerungen, zeigt, wie die digitale Abrechnung funktioniert, und erklärt, worauf sich Therapeuten jetzt vorbereiten sollten.
Mehr Zeit für Patienten, weniger Bürokratie
Elektronische Patientenakten, Online-Terminbuchungen und automatisierte Dokumentationen erleichtern bereits heute den Praxisalltag vieler Therapeuten. Die Vorteile liegen auf der Hand:
Telematikinfrastruktur (TI) und elektronische Verordnungen (eVO)
Die Telematikinfrastruktur (TI) bildet das digitale Rückgrat des deutschen Gesundheitswesens. Sie ermöglicht eine sichere Kommunikation zwischen allen Akteuren – von Ärzten über Apotheken und Krankenhäuser bis hin zu Therapeuten. Zu den wichtigsten Komponenten gehören:
Ein weiterer zentraler Bestandteil ist die elektronische Verordnung. Das elektronische Rezept (eRezept) ist für die Apotheken am 01.01.24 erfolgreich eingeführt und bereits nach zwei Monaten waren weit über 50% aller Rezepte elektronisch. Zum 01.01.27 werden dann die Heilmittelerbringer, wie z.B. die Physiotherapeuten angeschlossen. Es ist davon auszugehen, dass direkt mit dem Beginn ein Großteil der Verordnungen elektronisch ausgestellt werden und es macht daher Sinn, sich bereits jetzt schon mit dem Thema zu befassen.
Und so funktioniert die elektronische Verordnung in der Therapie
Digitale Verordnungserstellung
Leistungsdokumentation in Echtzeit
Automatische Validierung & Qualitätssicherung
Digitale Unterschrift des Patienten
Abrechnung & Übermittlung an das Abrechnungszentrum oder Kostenträger
Technische Herausforderung: TI-Anbindung für Praxen
Ab 2027 wird die Anbindung an die Telematikinfrastruktur (TI) für Therapeuten verpflichtend – eine Entwicklung, die alle Praxen betrifft. Viele nutzen bereits digitale Praxisverwaltungssysteme für Terminplanung, Dokumentation und Abrechnung. Doch meist fehlt noch die vollständige Integration in die TI.
Die Herausforderung liegt nun vor allem in der technischen Anbindung: Viele Praxen müssen ihre bestehende IT-Infrastruktur an die aktuellen TI-Standards anpassen. Dies erfordert nicht nur Investitionen in neue Hard- und Software, sondern auch dass die unterschiedlichen Systeme reibungslos miteinander kommunizieren. Außerdem sollten Therapeuten als auch das Verwaltungspersonal umfassend geschult werden, um die neuen digitalen Tools effizient nutzen zu können.
Chancen: Effizienzsteigerung und neue Geschäftsmodelle
Das klingt nach einigem Aufwand, doch werfen wir einen Blick auf die Chancen, die sich durch den flächendeckenden Einsatz der Telematikinfrastruktur und digitaler Abrechnungslösungen für therapeutische Praxen ergeben. Denn die digitale Transformation eröffnet Therapeuten auch zahlreiche Vorteile. Durch die automatisierte Erfassung und Validierung von Leistungsdaten wird der administrative Aufwand erheblich reduziert. So können Behandlungen nahezu fehlerfrei dokumentiert und direkt in Echtzeit überprüft werden. Diese nahtlose Verbindung von Terminverwaltung, Leistungsdokumentation und Abrechnung führt zu einer umfassenden Transparenz, die nicht nur interne Abläufe optimiert, sondern auch den Austausch mit Ärzten und Kostenträgern vereinfacht.
Bereits heute zeigen Best-Practice-Beispiele, dass Praxen, die frühzeitig in digitale Systeme investiert haben, von einer signifikanten Effizienzsteigerung profitieren. Diese Praxen berichten von einer Reduzierung des Papierkrams, einer schnelleren Abwicklung von Abrechnungsprozessen und einer insgesamt verbesserten Datenqualität.
Der Blick in die Zukunft verspricht, dass die Digitalisierung auch weiterhin eine zentrale Rolle im Gesundheitswesen spielen wird. Neben der Optimierung der internen Prozesse bieten sich darüber hinaus neue Geschäftsmodelle an, wie beispielsweise Teletherapie und digitale Patientenportale, die das Leistungsspektrum erweitern. Therapeuten, die sich frühzeitig an die neuen Systeme anpassen und die damit verbundenen Herausforderungen meistern, können sich langfristig als moderne und effiziente Dienstleister positionieren.
Zusammengefasst stellen wir fest: Die digitale Transformation in der Therapie ist ein entscheidender Schritt, um die Qualität und Wirtschaftlichkeit der Patientenversorgung nachhaltig zu verbessern! Zwar erfordert die verpflichtende TI-Anbindung ab 2027 umfassende Vorbereitungen und einige Investitionen, doch überwiegen langfristig die Chancen.
Für Therapeuten bedeutet das: