
Du führst eine Praxis und kämpfst täglich mit Personalmangel? Willkommen im Alltag vieler Therapeutinnen und Therapeuten in Deutschland. Kaum ein Bereich ist so vom Fachkräftemangel betroffen wie die Heilmittelerbringer – und doch werden genau diese Berufe in der neuen Anerkennungsreform der Bundesregierung übergangen. Warum das ein fatales Signal ist – und was es für deine Praxis bedeutet:
1. Neue Anerkennungsregeln – aber nicht für dich
Die Bundesregierung will die Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse im Gesundheitswesen beschleunigen. Ein sinnvoller Schritt – schließlich fehlen in vielen Bereichen Fachkräfte. Der Haken: Die Reform gilt nur für Ärzte, Apotheker, Zahnärzte und Hebammen.
Therapieberufe wie Physiotherapie, Ergotherapie oder Logopädie? Außen vor. Ein bürokratisches Schlupfloch mit großen Folgen. Denn während die Politik auf „akademische Heilberufe“ fokussiert, werden genau jene übergangen, die täglich mit Patienten arbeiten, die Schmerzen lindern, Beweglichkeit zurückgeben und Lebensqualität sichern.
Kurz gesagt: Du und dein Team seid nicht Teil der Reform. Und das in einer Branche, in der offene Stellen oft über 250 Tage unbesetzt bleiben.
2. Fachkräftemangel in der Praxis: Wenn jede Hand zählt
Egal ob Physio-, Ergo- oder Sprachtherapie: Personalnot ist längst der Normalzustand.
Viele Praxen fahren an der Belastungsgrenze, Termine sind monatelang ausgebucht, neue Mitarbeitende kaum zu finden.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache:
Physiotherapie und Ergotherapie stehen laut Bundesagentur für Arbeit an der Spitze aller Engpassberufe.
Durchschnittlich neun Monate dauert es, bis eine offene Stelle besetzt ist.
In manchen Regionen noch länger – oder gar nicht.
Das Ergebnis: Patienten warten, Praxisteams sind erschöpft, und Inhaber fragen sich, wie sie ihre Versorgung überhaupt noch aufrechterhalten sollen.
3. Anerkennung blockiert – und Chancen verschenkt
Dass die Anerkennungsreform ausgerechnet Therapeuten ausschließt, ist mehr als nur ein Detail – es ist eine verpasste Chance.
Tausende ausländische Fachkräfte, die in ihren Heimatländern qualifiziert ausgebildet wurden, könnten sofort helfen, die Lücken zu schließen. Doch ohne schnellere Verfahren stecken sie in monatelangen Anerkennungsprozessen fest.
Das bedeutet: qualifizierte Bewerber bleiben außen vor, Praxen verlieren wertvolle Zeit, Patientenversorgung bleibt eingeschränkt.
Berufsverbände wie Physio Deutschland kritisieren die Reform scharf: Sie greife am größten Engpass vorbei. Und sie sende ein fatales Signal – nämlich, dass Therapieberufe weniger systemrelevant seien als andere Gesundheitsberufe.
Was das für deine Praxis heißt
Wenn du gehofft hast, bald einfacher Fachkräfte aus dem Ausland einstellen zu können, wirst du enttäuscht.
Für deine Praxis bedeutet das konkret:
Strategien gegen den Engpass
Prozesse optimieren – mit digitaler Unterstützung
Auch wenn Digitalisierung kein Ersatz für Personal ist – sie kann dein Team massiv entlasten.
Tools wie SmartVO von Henara helfen, Abläufe zu vereinfachen:
Arbeitgebermarke stärken
Mach deine Praxis attraktiv – nicht durch Versprechen, sondern durch Struktur:
Politisch wach bleiben
Verbände fordern Nachbesserungen – und du kannst sie unterstützen.
Je mehr Praxen ihre Stimme erheben, desto schwerer kann die Politik das Thema ignorieren.
Handeln zwischen Frust und Hoffnung
Ja, es ist frustrierend: Während andere Gesundheitsberufe Unterstützung bekommen, bleibt dein Berufsfeld auf der Strecke.
Aber: Die öffentliche Diskussion läuft – und der Druck wächst. Vielleicht ist das nur der erste Schritt in einer längeren Reform.
Bis dahin bleibt die Aufgabe: die eigene Praxis krisenfest machen. Dazu gehört nicht nur kluges Recruiting, sondern auch eine nachhaltige Digitalisierung, die Ressourcen schont und Abläufe stabil hält – wie bei modernen Praxislösungen à la Henara.
Die Reform zur Anerkennung ausländischer Abschlüsse ist gut gemeint, aber halbherzig umgesetzt. Für die Therapiebranche bedeutet das: weiter improvisieren, statt profitieren. Aber du kannst handeln – mit smarten Prozessen, klaren Strategien und digitalen Tools, die entlasten, wenn Personal fehlt.
Denn wer auf Veränderung von außen wartet, bleibt stehen.
Wer sie selbst gestaltet, bleibt handlungsfähig – auch im Fachkräftemangel.

